Gärtner-Tipps

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Gärtner-Tipps

Wurzelfressern den Appetit verderben

In meinem Haus habe ich hervorragende Bedingungen zum vorziehen von Jungpflanzen. Ein sehr großes Südfenster mit breiter Fensterbank und am Haus dann noch ein kleines Gewächshaus. 

Ich freue mich wie ein Kind vor Weihnachten, wenn es endlich los geht. 

Es ist Mitte Januar - Vollmond - Paprika, Physalis und Peperoni möchte ich jetzt schon säen. Doch wie in jedem Jahr, insbesondere wenn die Winter mild sind, sehe ich regelmäßig Trauermücken im Haus. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ich einige Pflanzen zum Überwintern herein hole. (Oder ich versuche Pflanzen zu retten, die ich im November durch “Keimtests” zu einer eher ungünstigen Jahreszeit gewonnen habe. Siehe Foto:) Die Mückenlarven jedenfalls scheinen sich zu jeder Jahreszeit gut zu entwickeln und etwas fressbares zu finden. Denn ihre geflügelte Form, "Imagines" genannt, lebt angeblich nur wenige Tage. Manche Arten scheinen sich auch deutlich schneller zu vermehren, als bei Wikipedia beschrieben. 

Nun habe ich für mich Ringelblume und Tagetes als Helfer gegen diese Plage entdeckt. Auch wenn die Mücken schon da sind, überleben meine empfindlichen Januar-Sämlinge, meist sogar ohne zusätzliche Beleuchtung. Gelesen habe ich, dass Sowohl die Ringelblumen wie auch die Tagetes mit einem Lockstoff Wurzelschädlinge anziehen, um sie dann mit einem Wurzelgift zur Strecke zu bringen. Kingt für mich eindeutig nach fleischfressenden Pflanzen, denn die toten Insektenlarven werden dann umgehend zu Pflanzennahrung. 

Ich kann dazu keine wissenschaftliche Aussage machen, es sind einfach meine guten Erfahrungen, die mich dazu bewegen, Euch zum Kauf von Tagetes zu bewegen. Ihr könnt auch Ringelblumensamen nehmen, davon sind aber gerade nicht so viele auf Lager, wie von der Tagetes. 

Ringelblume keimt schneller. 

Grundsätzlich säe ich erst die schwierigen Nachtschatten-Gewächse. Diese brauchen in der Regel sehr hohe Keimtemperaturen von bis zu 28°C. Wenn die ersten Keimlinge schlüpfen säe ich dann die Ringelblume dazu. Ich gehe davon aus, dass die Trauermücken auch ein paar Tage brauchen um die Eier in die frische Erde, oder auch mal direkt an die Stengel der Keimlinge zu legen. Da ich hochwertige sterile Aussaaterde kaufe, können dort keine Eier oder Larven drinne sein. Die Ringelblumen keimen dann innerhalb von wenigen Tagen (3-5) und beginnen sofort mit Ihrer Aufgabe. (Tagetes brauchen schonmal ein-zwei Tag länger) 

Wenn die Ringelblumen dann wachsen - schneller als Tagetes - und in der Regel viel schneller als die Jungpflanzen, die sie beschützen sollen, wird es natürlich eng in der Aussaatschale. Dann kneife ich den Trieb der Ringelblume so ab, dass nur noch wenige Blätter übrig bleiben. Manchmal lasse ich den Pflänzchen nicht mehr als die Keimblätter und sie überleben dass mühelos. Liegt sicher auch an der eiweißreichen Nahrung. 

Soweit ist das meine Herangehensweise bei dieser Pflanzenschutz-Methode. Ich habe jetzt seit einigen Jahren nur noch sehr geringe Verluste bei meinen Jungpflanzen. Die Trauermücke hat in der Vergangenheit bei mir häufig viele Opfer gefordert und manchmal auch Totalausfälle verursacht. Häufig sterben Pflanzen auch nicht gleich ab, sie stagnieren im Wachstum und werden ganz langsam immer schwächer. Das kann auch noch nach dem Pikieren geschehen und ebenfalls auf einen Befall von Wurzelschädlingen hinweisen.

Probiert es aus und gebt mir gerne Euer Feedback dazu :-) Viel Erfolg 

Markus