Purpur Sonnenhut
Text & Fotos: Henrike Lühr
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Ornamentale, ausdauernde, krautige Heil-und Schmuckstaude der Nordamerikanischen Prärie aus der Familie der Asteraceaen, die ursprünglich im mittleren Westen der USA in offenen Wäldern und Uferniederungen von Louisiana, Texas, Oklahoma und nördlich durch Ohio und Michigan in neun botanischen Arten vorkam. Heute ist Echinacea purpurea am Originalstandort nur noch selten zu finden.
In der Volksmedizin der Amerikanischen Bevölkerung entwickelte sich der Purpur-Sonnenhut seit den 20iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten Mittel. Die indigene Bevölkerung Amerikas, von der die Eklektiker Anfang des letzten Jahrhunderts ihre Anwendung gelernt und übernommen hatten, benutzen allerdings die in der Prärie vorkommende aber seltenere E. angustifolia. Diese ist allerdings eine Pflanze der Prärien, rarer und war bald sehr übernutzt, daher wurde Purpur-Sonnenhut als Ersatz und mit Erfolg eingesetzt.
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Als dann Echinacea purpurea in Amerika etwas aus der Mode gekommen war, brachte ein deutscher Pharmakologe Purpur-Sonnenhut Saatgut nach Deutschland. Pharmakologische Studien wiesen eine reichhaltige Palette immunstimulierender und entzündungshemmender Komponenten auf, woraufhin in Amerika die medizinische Bedeutung von E. purpurea eine Renaissance erlebte.
Echinacea purpurea ist von allen botanischen Sonnenhut-Arten die am leichtesten zu kultivierende. Sie bildet ein Wurzelsystem mit vielen Feinwurzeln aus, kann leichter als alle anderen Echinacea-Arten gut in Töpfen gezogen werden, benötigt aber in jedem Habitat volle Sonne bis Halbschatten, eine gute Wasserversorgung und (!) drainierte, fruchtbare Böden. Zeitiges Umpflanzen während der Aufzucht fördert stabile Pflanzenentwicklung, ausreichend große Pflanzgefäße dankt dieser Sonnenhut mit gesundem, üppigem Wachstum bei einer Höhe von bis zu 1,20 m.
Echinacea purpurea befindet sich unter den vier medizinal wirksamen Sonnenhut-Arten und ist von diesen eine der am meisten genutzten.
Stärkung, Steigerung, und Stimulierung des Immunsystems mittels aller Teile der Pflanze und eine entzündungshemmende Wirkung sind die traditionellen Anwendungen, darüberhinaus wird sie auch als Tonikum für geschwollene Venen verwendet (Foster).
Die in der Literatur beschriebene medizinische Wirksamkeit zeigen voll umfänglich ausschließlich botanische, natürlich auftretende Arten.
Das angebotene Saatgut stammt von sehr ursprünglichen Pflanzen, die wissentlich in keinen Kontakt mit Echinacea-Hybriden oder züchterisch veränderten Sorten ihrer Art gekommen sind.
Sonnenhüte decken den Tisch für Wildbienen, Bienen, Hummeln, Wespen und Schmetterlinge. Wir haben Schmetterlinge auf ihr gesehen, die sich schon seit Jahren rar machen (gemacht werden...).
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Voranzucht:
- Februar bis März in kaltem, hellen Raum im Haus oder Kalthaus
- alternativ Saatgut 4-6 Wochen zuvor einer Kaltstratifikation unterziehen (4-5°C im Kühlschrank), anschließend Voranzucht im Topf oder Freiland
- oder Aussaat im Herbst (ab Ende September nach Ausreife der Samen) ins Freiland oder in Saatschalen im Kalthaus, ggf. vor Nagern schützen
Saatzeit (Saat):
- Von Februar bis März Saatgut im Abstand von 4-5 cm in gut vorbereitetes Saatbeet oder Saatschalen ohne vorherigen Kältereiz aussäen
- Vorstratifiziertes Saatgut ab April oder früher ins Beet säen
- Alternativ schon im späten Herbst säen und Saatgut natürlich durch den Winter gehen lassen, Fäulnis durch zuviel Feuchtigkeit vermeiden!
Keimtemperatur: 13-18°C
Saattiefe: Saatgut nur wenig mit feiner Erde bekrümeln und gut andrücken
Pflanzung:
- Auspflanzen gut entwickelter Jungpflanzen ab Mitte Mai ins Freiland möglich
- Alternativ ab dem ersten, echten Plattpaar in kleine Töpfe pikieren, rechtzeitig in größere Töpfe verpflanzen, im Freiland aufstellen
Pflanzabstand: 30-60cm
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Blütezeit:
E. purpurea bildet im ersten Jahr eine grundständige, sommergrüne Staude mit attraktiven, lanzettlichen, dunkelgrünen Blättern und blüht in der Regel ab dem 2. Jahr mit großer, charakteristischer, purpur-rosa Blüte von Juli bis September.
Erntezeit:
Die gesamte Pflanze eignet sich zur Produktion von Tinktur oder Tee:
Die Wurzel kann nach 2-3 Jahren im Winterschlaf, die Blätter vor der Blüte, die Blüte zum Zeitpunkt des Aufbrechens bis zur vollen Blüte und das Saatgut in Samenreife geerntet werden.
Besondere Hinweise/ Kommentar zu Pflege oder Verwendung:
Alle Teile der Pflanze werden in der Phytotherapie genutzt, NutzerInnen sollten einschlägige Literatur zu Rate ziehen oder ihren Arzt, Apotheker oder Anwalt fragen.
Quellen:
Foster, Stephen. 1991. Echinacea. Nature`s Immune Enhancer. Rochester (Vermont): Healing Arts Press, S.150 ff
Wood, Matthew. 1997. The Book of Herbal Wisdom. Using Plants as Medicines.
Berkeley (California): North Atlantic Books, S.243 ff
Cech, Richard A..2017. Growing At-Risk Medicinal Herbs. Cultivation, Conservation and Ecology. Williams (Oregon): Herbal Reads Publication, S.53 ff